St. Martinskirche Nerchau

Kirchstraße 2, 04668 Grimma Nerchau

Herzlich Willkommen in der St. Martinskirche Nerchau

Die Kirche am Rande von Nerchau überragt auf einer Anhöhe majestätisch den Ort, der für die Anfänge Nerchaus steht. An dieser strategisch geeigneten Stelle wurde, oberhalb der Mulde, ein Burgwart errichtet, der bereits im Jahre 997 urkundlich Erwähnung fand.
Die Kirche trägt den Namen des Heiligen martin von Tours, der 316 n. Chr. in Savaria, heute Szombathely in Ungarn, geboren und 37/72 zum Bischof von Tours, Frankreich, geweiht wurde. Die Legende berichtet, er habe sich in einem Stall versteckt, um der Wahl zu entgehen, doch hätten ihn die Gänse durch ihr Schnattern verraten. Martin beeindruckte durch sein asketisches Leben und seine Fürsorge für die Armen, sodass er heute als Schutzheiliger der Armen, Bettler und Reisenden sowie im weiteren Sinne auch der Flüchtlinge und Gefangenen gilt. Auf einer der alten Bronzeglocken, die bereits im 1. Weltkrieg beschlagnahmt und eingeschmolzen wurde, war zu lesen: Heiliger.Bischuf.sancte.martine.bitte.got.vor uns

Öffnungszeiten:
täglich 10:00 bis 18:00 Uhr von März bis Oktober
(zur Zeit auf Grund von Bauarbeiten geschlossen)

Die Kirche erhielt ihren gegenwärtigen Grundriss durch mehrere Um- und Anbauten. Der älteste Baukörper war vermutlich eine romanische Saalkirche. Unter deren Einbeziehung wurde ein frühgotischer quadratischer Turm aufgeführt. Ende des 15. Jahrhunderts erfolgte der östliche Anbau eines Chores mit Gratgewölbe, vermutlich im Zusammenhang mit einem Umbau des Kirchenschiffes.
Um 1725 erbaute man den oktogonalen Turmaufsatz, 1873 im Zuge einer Grundhaften Erneuerung den westlichen Anbau am Kirchenschiff.



Nach anderhalb Jahren Bauzeit erstrahlt seit Juni 2018 das Gotteshaus wieder in neuem, alten Glanz und begrüßt Einheimische und ihre Gäste zu Besuch, Andacht und Gebet.

Zentraler Ort des Raumes ist der schlichte steinere Altar mit dem Kruzefix aus dem 16. Jahrhundert. Die Deckenausmalung mit ihren 77 ornamentalen Feldern wurde in der farbigen Gestaltung von 1912 erhalten.
Durch das besondere Engagement der Kirchgemeinde gelang die grundhafte Sanierung und Überarbeitung der Orgel der Dresdner Firma Jehmlich von 1912. Dabei konnte ein verlorengeganges Register ergänzt werden.
Die beiden aus Lindenholz geschnitzen Plastiken innerhalb des Spitzbogens – der Christkönig und der Taufengel – wurden aufwendig restauriert.
Desgleichen wurde die hölzerne Kanzel von 1872 überarbeitet. Die hölzerne Taufe, ebenfalls aus dem Jahr 1872, kehrte an ihren ursprünglichen Standort zurück, nachdem sie 1964 an das Institut für Denkmalpflege in Dresden gegangen und dort restauriert werden konnte. Alle diese Elemente, einschließlich des Lesepultes, präsentieren sich in der Farbfassung von 1912.