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„Gebäudeuntersuchung und Nutzungskonzeptentwicklung Kirche Fremdiswalde“ ist abgeschlossen


1. August 2024

Das Vorhaben

Untersuchungen zur Mauerwerksrisseausbildung und schlussfolgernd Maßnahmenformulierung zur nachhaltigen Erhaltung sowie Etablierung eines ortsprägenden Bestandteiles der Dorfgeschichte.als touristischen und soziokulturellen Anlaufpunkt.

Im alten Ortszentrum von Fremdiswalde findet man heute auf dem Friedhofsgelände das älteste Gebäude des Dorfes. Die ursprünglich in der Zeit um 1250 errichtete spätromanische Chorturmkirche, mit noch erhaltener Apsis und der sich an die Apsis nach Westen zu unmittelbar anschließende Turmhalle als die ältesten Teile der Kirche, erhielt Ihr heutiges Erscheinungsbild mit dem wegen Baufälligkeit bis auf die romanischen Reste abgetragenen, wenig erhöhten und mit Zeltdach versehenen, eingezogenen querrechteckigen Chorturm um 1974. Im Jahre 1978 wurden die wiederendeckten Fresken aus dem 13. Jahrhundert freigelegt.

Trotz vieler über die letzten Jahrhunderten durchgeführten Umbau-, Instandsetzungs-, Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen befindet sich die bauliche Substanz der Kirche mit Apsis, Kirchturm und Anbau in einem unbefriedigendem Zustand. Es liegen erhebliche Schäden in Form von vermehrten, weitgreifenden und tiefgehenden Mauerwerksrissem vor. Um den fortschreitenden Verfall und damit einen drohenden Verlust des geschichtträchtigen Gebäudes zu verhindern, muss zeitnah in einem ersten Abschnitt eine umfassende Untersuchung der Ursachen für die Mauerwerksrisse erfolgen um davon ableitend ein Sanierungkonzept aufzustellen und die Mauerwerksriss- mit Ursachenbeseitungung durchführen zu können.

Der Erhalt der Kirche ist gleichzeitig die Grundlage für die angetrebte Konzipierung zur Weiterentwicklung der Kirche als touristischen und soziokulturellen Anlaufpunkt.
–           Restauratorische Untersuchungen;
–           Rissmonitoring;
–           Tiefbau Gründungsmauerwerk;
–           Statische Untersuchungen;
–           Nutzenskonzeptentwicklung.

Maßnahmenbeschreibung

– Risskartierung bestehender Risse und Erfassung von Rissbewegungen, Längenänderungen, Lufttemperatur und Luftfeuchte mittels Analysesensoren und Datenlogger über einen etwa 12-monatigen Zeitraum sowie Erfassungsdatenauswertung und Dokumentation.
– Statische Untersuchungen an bestehender Dachstuhlkonstruktion, Auflager Dachstuhlkonstruktion auf Außenmauerwerk, Außen- und Innenwänden sowie Gründungsmauerwerk, welches dazu abschnittsweise freigelegt wird, auf Grundlage des zeichnerisch erfassten Gebäudebestandes.
– Ursachenfindung zur Rissausbildung und Maßnahmenableitung zur möglichen Abwendung weiterer Rissausbildungen und Beseitigung der bestehenden Risse.
– Restauratorische Begleitung der Maßnahme in denkmalrelevanten Bereichen.
– Durchführung einer Nutzungskonzeptentwicklung in Form einer Machbarkeitsstudie zur Gestaltung der Kirche als touristischen und soziokulturellen Anlaufpunkt über Aufstellung eines Nutzungskonzeptes, Durchführung eines internen und öffentlichen Wettbewerbes in Kirchgemeinde und Gemeinde zum Nutzung

Zielsetzung

Durchführung einer Machbarkeitsstudie zur erweiterten Gestaltung der Kirche als touristischen und soziokulturellen Anlaufpunkt und Untersuchungen der sich in den letzten Jahren erheblich vermehrten und verstärkten Risse am und im Gebäude, welche eine starke, statische Beeinträchtigung des Baukörpers vermuten lassen, um davon ableitend ein Sicherungs- und Sanierungskonzept aufzustellen.
Effekt für die Region: Sicherung und Bewahrung eines geschichtlich bedeutenden Kulturdenkmales mit historisch wertvollen Bauelementen und Belebung der touristischen und soziokulturellen Entwicklung der Gemeinde.

Projektspezifischer Indikator
Durchführung von Ideenkonferenzen interessierter Akteure aus Kirchgemeinde, Gemeinde und Kommune zur Erweiterung des touristischen und soziokulturellen Beitrages der Kirche im Rahmen der Machbarkeitsstudie „In Fremdiswalde ist uns unsere Kirche nicht fremd“ mit nachstehenden Inhalten:
–           Ausweitung des Angebotes der „offene Kirche“;
–           Erweiterung des musikalischen, künstlerischen, kulinarischen, literarischen, geschichtlichen Veranstaltungsangebotes;
–           Anbindung der Gemeinde und Kirche an bestehende Wander- und Radwege;
–           Entwicklung eigener, orts-, gebäude- und geschichtsbezogener Wanderrouten mit Führung;
–           Vernetzung von Veranstaltungen örtlicher Firmen mit Gemeinde und Kirchgemeinde;
–           gemeinsames Veranstaltungsprogramm der Kirche mit Gemeinde und Kommune;
–           öffentlichkeitswirksamere Kommunikation.

Wir freuen uns über den Abschluss des Vorhabens, das ohne die LEADER Förderung nicht umsetzbar gewesen wäre.

Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL), Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.